Karate – Sport und Lebenseinstellung

Karate-Training besteht in seiner klassischen Form aus drei Säulen: Kihon (Grundschule), Kata (Formlehre) und Kumite (Kampftraining).

Resultierend aus diesen Bereichen bekommen die Schüler einen tieferen Einblick in die Vielfalt der Karate-Techniken und schulen neben Körperbeherrschung, Athletik und Selbstverteidigung auch geistige Fähigkeiten wie Disziplin, Selbstsicherheit und Anpassungsfähigkeit.

Vom Weiß- bis zum Schwarzgurtträger müssen alle Karate-Bewegungen immer wieder überprüft und verbessert werden, um ein hohes Niveau der Technik zu gewährleisten und eine körperschonende Ausführung zu gewährleisten.

KIHON 

Kihon (Grundschule) ist die Voraussetzung für jede weitere Trainingsform im Karate-Programm. Hier werden die einzelnen Techniken ohne Partner in Wiederholungsformen geübt und verfeinert. Kihon-Training wird entweder als Einzeltechnik oder in Kombinationen durchgeführt. Unabhängig davon gibt es Formen, die mit Hilfe von Gürteln oder an der Wand durchgeführt werden, um Zielgenauigkeit und Spannung der Techniken zu verbessern.

KATA 

Kata (Formlehre) vermittelt einen imaginären Kampf gegen mehrere unbewaffnete oder bewaffnete Gegner, wird jedoch ohne Partner ausgeführt. Das Shotokan Karate beinhaltet 26 Kata, 5 Schüler-, 6 fortgeschrittene und 15 höhere Formen. Jede Kata hat eigene Schwerpunkte – Atemschule, Kraft und Spannung, Schnelligkeit und Flexibilität.

KUMITE 

Kumite ist der Oberbegriff für alle Zweikampfübungen im Karate. Die verschiedenen Formen staffeln sich jeweils nach dem Können und Erfahrungswert der Schüler. Prinzipiell werden alle Techniken ohne Kontakt ausgeführt, d.h. Schläge und Tritte werden kurz vor dem Körper gestoppt. Durch Kampftraining wird die Reaktionsfähigkeit und Situationseinschätzung des Schülers weiter verbessert. Dies alles sind Fähigkeiten, die einen besseren Stand des Einzelnen in Schule oder Beruf, quasi im Alltag, gewährleisten und das persönliche Lebensgefühl stärken.

Es wird unter folgenden Kumite Formen unterschieden:

Gohon Kumite: abgesprochene Partnerübung, bei der fünfmal angegriffen und verteidigt wird, anschließend erfolgt eine Kontertechnik

Sanbon Kumite: abgesprochene Partnerübung, bei der dreimal angegriffen und verteidigt wird, anschließend erfolgt eine Kontertechnik

Kihon Ippon Kumite: abgesprochene Partnerübung, bei der einmal angegriffen und verteidigt wird, anschließend erfolgt eine Kontertechnik

Happo Kumite: abgesprochene Partnerübung, gegen mehrere Gegner aus verschiedenen Richtungen und mit unterschiedlichen Techniken

Jiyu Ippon Kumite: freie Partnerübung, bei der einmal nach eigener Wahl angegriffen und verteidigt wird, mit anschließender Kontertechnik

Kaeshi Ippon Kumite: freie Partnerübung, bei der Angriff und Kontertechnik erwidert werden, die als Vorstufe zum freien Kampf angesehen wird

Randori: freie Partnerübung, als Spiel gedachter Zweikampf ohne Gewinnkriterien

Jiyu Kumite: freier Kampf nach Regelwerk, mit Wettkampfkriterien